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Nation: | Deutschland |
von Andrew Niedermeier
Stand: 01.03.2001
Als 1945 die (Wieder-)Öffnung Deutschlands zur westlichen Literaturentwicklung und damit ein Anschluss an verschiedene Strömungen der Moderne möglich wurde, griffen viele Autoren, unter ihnen H.C. Artmann, Karl Krolow und Franz Mon, für eine kurze Phase ihrer literarischen Entwicklung die für sie neuartigen methodischen – und das heißt vor allem: schreibtechnischen – Errungenschaften des französischen Surrealismus auf und experimentierten mit ihnen. Wenige Dichter gingen das in den 1950er Jahren wegen des Vorwurfs des Irrationalismus nicht geringe künstlerische Wagnis ein, ihre Gedichte längerfristig unter die Ägide der Bildkonstruktion des Surrealismus zu stellen, ohne sich jedoch dabei zu einer Gruppe nach französischem Vorbild zu konsolidieren. Zu nennen sind vor allem Max Hölzer, K.O. Götz, Johannes Hübner, Lothar Klünner, Anneliese Hager, Ilse Schneider-Lengyel und Dieter Wyss. Sie schufen individuelle Ausprägungen, hielten aber fest an der für den Surrealismus typischen textinternen Wirklichkeitsgenerierung mittels einzelner Metaphern, die zu einem – oder mehreren – charakteristischen, disparaten Bildkomplexen geordnet werden.
Richard Anders trat mit seinen Texten erst in den 1960er Jahren an die literarische Öffentlichkeit, zu einer Zeit, ...