Geburtstag: | |
Nation: | Deutschland |
von Hermann Korte
Stand: 15.09.2015
Die Schriftstellerei gehört für Rocko Schamoni seit dem Jahr 2000 zu einer seiner vielen produktiven Aktivitäten – neben der Tätigkeit als Musiker, (Punk-)Band-Mitglied, Entertainer, Theatermensch, Club-Gründer und Showman. Dabei geht es keineswegs um amateurhafte Ausflüge ins literarische Feld oder um Trash-Imitate der marktgängigen Pop-Fabrikation und schon gar nicht um den Versuch, sich als seriöser Erzähler von Alltagsgeschichten zu etablieren.
Bereits im Erstlingswerk „Risiko des Ruhms“ (2000), das 2007 in einer „Directorʼs Cut“ genannten Überarbeitung als Taschenbuch herauskam – allerdings ohne CD-ROM, dafür mit ein paar ergänzenden Stories –, stellt sich Schamoni als ein Autor dar, der seine Geschichten voller Übertreibungen und noch ohne jede Rücksicht auf Realitätsreferenzen auszubreiten versteht. Das Ganze fügt sich locker zu einem Potpourri kurzer, moderner Abenteuer-, Lügen-, Zirkus-, Reise- und Phantasiegeschichten; einzig ein Ich-Erzähler mit einem überbordenden, leidenschaftlichen Talent zur Erfindung unwahrscheinlicher Ereignisse und kurioser Begebenheiten sorgt für eine epische Konsistenz. Nur auf den ersten Blick wirkt das Buch wie ein bunt zusammengewürfeltes Kaleidoskop formlos gefügter Einfälle. Zwar taucht der Erzähler mühelos auf verschiedenen Kontinenten auf, wechselt von Europa nach Amerika und streift Asien und Inseln im Pazifischen Ozean; ...