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Nation: | Luxemburg |
von Georges Hausemer
Stand: 01.09.2010
Wer über den Schriftsteller Roger Manderscheid und sein Werk schreibt, kommt nicht daran vorbei, auch seinem Heimatland Luxemburg und der dortigen literarischen Szene wenigstens am Rande Beachtung zu schenken. Zumal beides, das Land und die dortige kulturelle und kulturpolitische Situation, konstante Bestandteile von Manderscheids Publikationen sind und als durchgängige Thematik leitmotivisch immer wieder in den Vordergrund treten. Damit zusammenhängend ist Manderscheid vom Anbeginn seiner schriftstellerischen Aktivitäten auch über seine literarische Arbeit hinaus als engagierter Förderer und Fürsprecher seiner luxemburgischen Kollegen aufgetreten, hat auf zahlreichen Kongressen und Zusammenkünften im Ausland auf ihre katastrophale Situation in einem „entwicklungsland in bezug auf literatur“ aufmerksam gemacht und so indirekt auch zu einem neuen Selbstverständnis seiner schreibenden Landsleute beigetragen. In erster Linie durch die Publikation seiner Hörspiele in deutschen Rundfunksendern leitete Manderscheid in der Luxemburger Literaturszene einen Wandel ein, den er in seiner 1978 erschienenen Sammlung „Leerläufe“ als „ende der bescheidenheit, einigkeit der einzelgänger, formulierung unseres aktuellen selbstverständnisses als luxemburger autoren luxemburger, deutscher oder französischer sprache“ proklamierte. Seine relative Anonymität im bundesdeutschen Literaturbetrieb gründet demnach eher auf der Entscheidung, sein Herkunftsland als ...