Geburtstag: | |
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Nation: | Rumänien |
von Werner Söllner
Der Kritiker und Essayist Gerhardt Csejka beginnt sein Nachwort („Draußen, daheim. Ein Ortungsversuch“) zu dem bislang einzigen in der Bundesrepublik und posthum erschienenen Gedichtband von Rolf Bossert („Auf der Milchstraße wieder kein Licht“, 1986) mit den Sätzen: „Ausgerechnet die ‚Bildzeitung‘ warʼs, die Rolf Bossert, den kaum erst aus Rumänien Zugezogenen, zum volldeutschen Dichter ernannte. ‚Deutscher Dichter sprang aus dem Fenster‘, so die Schlagzeile nach Bosserts Tod.“ (S.107) Fürwahr – damit beendet das genannte Blatt das beflissene Gerede der von Beruf und Neigung etwas trägeren Germanisten von den „Rumäniendeutschen“, den „deutschstämmigen Autoren aus Rumänien“ oder gar den „Deutsch-Rumänen“ unter den Dichtern; auf die vielen terminologischen Not- und Verlegenheitslösungen folgt, in makabrer Folgerichtigkeit, die journalistische Endlösung, die den Diskussionen über Leben und Werk eines Lyrikers kaum und den Spekulationen über sein Ende um so mehr Raum zu bieten scheint.
Wer war nun Rolf Bossert in Wirklichkeit?
Mit dieser Frage möchte der aufklärungsfreudige Referent seinen Kommentar am liebsten beginnen; er stellt dabei fest, daß die Wirklichkeit (mit der die Leser sowohl der „Bildzeitung“ wie auch etwa des „Spiegel“ oder des „FAZ“-Feuilletons es ...