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Nation: | Deutschland |
von Thomas Zenke
Stand: 01.10.2007
Nach der Tagung der Gruppe 47 im April 1948 in Jugenheim erwähnte Gunter Groll in seinem Bericht für die „Süddeutsche Zeitung“ auch einige Gedichte des jungen Schlesiers Rudolf Langer „mit liedhaften Prägungen und einem verwandelten Trakl-Ton“. Jugenheim und ein geplanter Gedichtband (16 Gedichte) hätten damals Langers Einstieg in die Literatur begründen können. Doch seine schriftstellerische Arbeit – er begann zu schreiben nach seiner schweren Verwundung 1943 in Russland – war in den Nachkriegsjahren immer bedroht von Not und Sicherung der Existenz, und die Veröffentlichung des Gedichtbands scheiterte schließlich an der Währungsreform. Langer nahm das hin „als Zurechtweisung durch das Schicksal“ und schrieb nichts mehr außer ein paar Gelegenheitsgedichten – über 20 Jahre lang. Aber ein Riss blieb trotz des erfolgreichen Versuchs, wenigstens materiell unabhängig zu werden. Langer war mit sich selbst zerfallen, bis er sich 1972 durch Literatur wieder herzustellen suchte. Bereits ein Jahr darauf erschien sein erster Gedichtband „Ortswechsel“; 1976 folgte „Überholvorgang“, 1978 „Gleich morgen“. „Eine dauernde Revision, mein Leben“ – der Gedichttitel könnte über dem ganzen Werk stehen.
„Ortswechsel“ enthält auch Gedichte, die der ...