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Nation: | Deutschland |
von Peter Langemeyer
Stand: 01.09.2022
Gleich mit ihrer ersten Buchveröffentlichung – dem Lyrikband „Der Tag an dem die Möwen zweistimmig sangen“ (2001) – verschaffte Silke Scheuermann sich die Aufmerksamkeit der literarischen Öffentlichkeit. Die Zustimmung der Literaturkritik war groß, der Autorin wurde der renommierte Leonce-und-Lena-Preis verliehen und auch beim Publikum hatte sie Erfolg: bis 2008 erschienen drei Neuauflagen.
Im Eröffnungsgedicht – „Requiem für einen gerade erst eroberten Planeten mit intensiver Strahlung“ – werden bereits die wichtigsten Merkmale der frühen Lyrik sichtbar: witzig-verrätselte Langtitel, ungewöhnliche Metaphern, Zeilensprung und Verzicht auf Interpunktion, Reim, Metrum und Strophenform. Wiederkehrende Stilmittel sind auch Dialogizität, Erzählerfigur, Präteritum und narrativer Kern: Sie versuche, erläuterte die Autorin ihr poetisches Verfahren in einem Interview mit Michael Braun, „immer eine Art Handlung zu schaffen und theaterhafte Szenen zu bilden, die sich formal am ehesten mit Balladen vergleichen lassen“ (TEXT+KRITIK, 2006). Einige Texte sind sogar reine Prosagedichte.