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Nation: | Schweiz |
von Hartmut Vollmer
Stand: 01.10.2006
Auf der Grundlage seiner Studien des Bühnenbildes und des „szenischen Schreibens“ sowie eigener Regietätigkeiten beschäftigte sich Silvio Huonder Ende der 1980er bis Mitte der 1990er Jahre besonders mit dramatischen Arbeiten. In vier Theaterstücken zeigte er sich auf der experimentierenden Suche nach spezifischen Themen und eigenen ästhetischen Gestaltungsformen: „Die Holzfresser“ (1988) fokussiert unter besonderem Einsatz musikalischer Elemente (Kompositionen von Christian Muthspiel) den Konflikt des Fremdseins in einer dörflichen Sozietät; „Vincent“ (1990) inszeniert schlaglichtartige Lebensbilder des Malers Vincent van Gogh; „Feuerlilli“ (1993) versteht sich als ein wundersames Märchenspiel, das Kinderphantasien bildkräftig projiziert; „Schneller Wohnen“ (1996) schließlich nimmt die inzwischen arrivierte Alt-68er-Generation satirisch aufs Korn. Auf kleinen Bühnen (ur)aufgeführt und wenig gespielt, überdies nicht in Buchform erschienen, erfuhren diese Stücke allerdings nur eine begrenzte, teilweise auch recht kritische Resonanz, in der sich etwa der Vorwurf einer „Gegenwartsgebrauchsdramatik“ (Christine Richard zu „Schneller Wohnen“) artikulierte.
Für weitaus größere Beachtung und Anerkennung sorgte dann 1997 Huonders Buchdebüt, der Roman „Adalina“, der als sensationelles literarisches Ereignis des Jahres gerühmt wurde und auf den ersten Platz der „Bestenliste“ des Südwestfunks gelangte. Schon mit diesem einen Buch, so wurde ...