Geburtstag: | |
Nation: | Österreich |
von Carola Jeschke
Stand: 15.09.2018
Im „prätext“ von Sissi Taxʼ „und so fort“ (2007) heißt es: „was ich schreibe, entzieht sich der beschreibung, meiner zumindest.“ Das ist ein typischer Tax-Satz, vielleicht als Warnung an die Leser gemeint, dass sie zum Scheitern verurteilt sein werden, wenn sie sich an ihren Texten versuchen? Vielleicht auch der Grund, weshalb Sissi Tax weder in der Literaturkritik noch in der Germanistik (auch nicht wirklich in deren österreichischem Zweig) allzu präsent ist? Vielleicht auch eine Einladung, neugierig zu sein, sich mit dem Nicht-Beschreibbaren auseinanderzusetzen?
Aber bevor die Autorin Texte in dem für sie so typischen literarischen Stil veröffentlichte, erschien mit „marieluise fleißer. schreiben, überleben. ein biographischer versuch“ (1984), eine Annäherung an „Fleißer, die Zerrissene; Fleißer, die Hin- und Hergerissene; Fleißer, die Verrissene; Fleißer, die Zerreißerin“ (S. 73). Hier finden sich Elemente, die in Taxʼ literarischem Werk wichtig werden: das Hineinhören in die Sprache, das Heraushören von Doppeldeutigkeiten, ungenauen Bezeichnungen, das Spiel mit Wörtern, das die Erkenntnis weitertreibt. Herausgestellt wird Fleißers Verhältnis zur Fiktion, die „Ausklammerung des spektakulären Unwahrscheinlichen (der ‚schlechten‘ literarischen Fiktion) zugunsten der gewöhnlich-schrecklichen Wirklichkeit/Alltäglichkeit“ (S. 23). Fleißers Texte werden damit ...