Geburtstag: | |
Nation: | Deutschland |
von Carsten Rohde
Stand: 15.02.2021
Markierte das Jahr 1989 in politisch-historischer Hinsicht einen Einschnitt in der jüngeren deutschen Literaturgeschichte, der das Ende der Epoche der Nachkriegsliteratur bedeutete, so erbrachten die 1990er Jahre, nicht zuletzt durch die Etablierung des Internets, massive Veränderungen im Hinblick auch auf die medientechnischen und literatursoziologischen Bedingungen des literarischen Lebens. Neue Verlags- und Vertriebswege öffneten sich, neue Foren und Formen der literarischen Selbstdarstellung entstanden, die es einer neuen, zumeist jungen und urban verwurzelten bzw. global zerstreuten Autorengeneration ermöglichten, im literarischen Betrieb der Zeit um das Jahr 2000 wenn nicht Fuß zu fassen, so doch präsent zu sein und Aufmerksamkeit zu generieren. In diese Ausdifferenzierung des literarischen Lebens seit 1989 in diverse Szenen mit unterschiedlichem Traditionshintergrund ist auch der noch zu DDR-Zeiten geborene, im wiedervereinten Deutschland sozialisierte und sodann ins digitale globale Dorf quasi natürlich ‚hineingewachsene‘ Autor Steffen Popp einzuordnen. Generationell wie mental folgt das Selbstverständnis dieser Autoren Parametern, die kaum mehr mit jenen der Nachkriegszeit zu tun haben; es herrscht ästhetisch wie ideologisch eine allgemeine Offenheit und Unübersichtlichkeit, teils auch Unsicherheit, nicht zuletzt betreffs der überwiegend prekären, oftmals vom Stipendienwesen abhängigen Lebensverhältnisse der Schriftsteller.
Steffen ...