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Nation: | Deutschland |
von Irmela Schneider
„Es gibt eine literarische Schnelligkeit des Reagierens, die rasch zu ihrer Sache, dem Wortmachen, kommt, und immer wieder quicklebendig ist, einmal etwas ernster, dann wieder fast wie ein Tralala, salopp oder mit Genitiv-Metaphern ausgestattet, rapid in jedem Fall und unverwüstlich. Ich meine Thomas Valentin, der ein solcher schneller Erzähler und Romancier war“ – so begann Karl Krolow seine Besprechung von Valentins 1980 erschienenem Gedichtband „Niemandslicht. Gedichte 1953–1980“. Die Vielseitigkeit im Genre – Valentin schrieb Romane, Erzählungen, Dramen, Gedichte, Kinderbücher, Hör- und Fernsehspiele – und die Menge seiner Produktionen kennzeichnen ihn in mancher Hinsicht als einen für den Literaturbetrieb nach 1945 typischen Autor: bewandert in mehreren Medien, als freier Schriftsteller nicht zuletzt auch finanziell angewiesen auf regelmäßige Produktion. Auf der anderen Seite war Valentin – wie Martin Gregor-Dellin in seinem Nachruf vermerkt hat – ein „wenig wahrgenommener Außenseiter“: „Valentin trat nirgendwo schrill hervor, er gehörte nicht zur Gruppe 47, er wurde durch Auszeichnungen, Preise und Akademiereden nicht gerade verwöhnt.“ Die literarische Kritik registrierte sein Werk insgesamt eher verhalten. Daß Hermann Hesse 1957 auf die Frage, wer von den jungen Schriftstellern ...