Geburtstag: | |
Nation: | Deutschland |
von Matthias Auer
Stand: 01.03.2009
Mit einem relativ schmalen Werk, das aus wenigen Romanen und einer Erzählung besteht, hat sich Ulrich Peltzer über zwei Jahrzehnte hinweg als einer der wichtigen Schriftsteller der mittleren Generation etabliert. Bei der Kritik stand er schon früh in hohem Ansehen, beim Lesepublikum indes hat er lange nicht in vergleichbarem Maß reüssieren können. Dafür ist Peltzer mit seiner anspruchsvollen Prosa, die keine leichte Lektüre darstellt, wohl auch zu sehr in der literarischen Moderne mit ihrem ambitionierten erkenntnistheoretischen und ästhetischen Programm verwurzelt. Denn auch ihm geht es nach wie vor um die angemessene literarische Darstellung einer komplexen Wirklichkeit im Horizont des subjektiven Bewusstseins, wobei er wie seine Vorläufer eine Vielzahl moderner literarischer Techniken zum Einsatz bringt. Die Absicht – und wenn auch niveauvoll – zu unterhalten als zentrales Movens für die Produktion literarischer Texte ist Peltzer fremd. Der Hype um die „Wiederkehr des Erzählens“ in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur seit Mitte der 1990er Jahre ging denn auch spurlos an ihm vorbei.
Dass er die Kunst der Unterhaltung gleichwohl beherrscht, bewies er mit seinem Romandebüt „Die Sünden der Faulheit“ aus dem Jahr 1987, mit dem er sich ...