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Nation: | Deutschland |
von Manfred Behn
Stand: 01.10.2007
Als 1972 in „Sinn und Form“ Ulrich Plenzdorfs Erzählung „Die neuen Leiden des jungen W.“ veröffentlicht wurde, war ihr Autor in der Bundesrepublik völlig unbekannt. Auch in der DDR war Plenzdorf nur sehr am Rande des Literaturbetriebs durch die von ihm seit Beginn der 1960er Jahre verfassten Filmszenarien aufgefallen. Sein Buch zum Kostümfilm „Mir nach, Canaillen“ (1964) verriet zwar einiges vom Unbehagen des Autors an der vorherrschenden Produktionsromantik des Bitterfelder Weges, blieb aber letztlich abgetane Historie.
Wenig später schon entstand das Drehbuch zu dem Film „Karla“, mit dem Plenzdorf zu seinem Thema fand: Er formulierte das Lebensgefühl der in der DDR aufgewachsenen Generation gegenüber jener Generation, die noch kapitalistische Bedingungen kennen gelernt hatte.