Geburtstag: | |
Nation: | Deutschland |
von Peter Hanenberg
Stand: 01.06.2006
Die schriftstellerischen Anfänge des Uckermärkers Uwe Saeger sind aufs engste mit der DDR verbunden. Er gehört – wie Christoph Hein, Volker Braun und Erich Loest – zu jenem Kreis von Autoren, die „eine eigentümliche neue Heimatliteratur (im Sinne einer höchst genauen Abschilderung des eigenen Landes) kreiert“ haben (Wolfgang Emmerich). Damit ist freilich weniger eine weltanschauliche Entschiedenheit und schon gar nicht kritiklose Affirmation des damals ‚real existierenden Sozialismus‘ gemeint als vielmehr die thematische Konzentration auf die konkreten Bedingungen und Formen eines Alltags, an den vom Staat die Beschwörung des ‚neuen sozialistischen Menschen‘ herangetragen wurde. Weit entfernt von beifälligen Schilderungen eines gelingenden gesellschaftlichen Fortschritts, galten schon die frühen Arbeiten Saegers den psychischen und privaten Konsequenzen aus der Verstrickung tradierter, öffentlicher und persönlicher Ansprüche. Gerade weil aber diese Problemsicht die Lebensbedingungen in der DDR bei aller Kritik entschieden ernst nahm, konnten seine Bücher dort publiziert und zum Teil kontrovers diskutiert werden. Daß Saeger lange Zeit in der Bundesrepublik nicht wahrgenommen und gedruckt wurde, ist den gleichen Umständen zuzuschreiben, mußten doch die Probleme, denen er sich zuwandte, für ein westliches Publikum zu sehr der ...