Geburtstag: | |
Nation: | Deutschland |
von Gunther Nickel
Stand: 15.05.2023
Im Jahr 2000 veröffentlichte Uwe Tellkamp sein Romandebüt „Der Hecht, die Träume und das Portugiesische Café“. Erzählt wird darin eine Liebesgeschichte, die im Wendejahr 1989 in Dresden spielt. Sie ist aufgeladen mit einer pathetischen Metaphorik („Die Abendsonne glitt in feinen, rastenden Strahlen ein und entzündete Sophies Haar“, „Worte, geblendet von Helligkeit, sahen ihnen nach wie betroffene Forscher“), gesuchten Adjektiven (Schiffe pflügen „mit wulstigen Bugen (…) die brikettdunkle Flut“), zahllosen Genitivkonstruktionen zur Verbindung von nicht Zusammengehörigem, oft in Kombination mit adnominalen Komposita („die glimmende Körnung des Abendlichts“, „die Messinghaut des Stroms“) und Alliterationen („funkelnde Flucht der Fenster“, „ihre Hände waren flüsternder Flieder“). Tellkamp unternahm hier den Versuch, einen hohen Ton in der Prosa zu erzeugen, indem er Stilmittel der Lyrik aus der Mitte des 20. Jahrhunderts in die Prosa übertrug. Dadurch wirkt sein Text außerordentlich schwülstig, weshalb er gut beraten war, 2009 eine Neuauflage verhindern zu wollen. Er konnte sich aber aufgrund der Vertragslage nicht durchsetzen.
Mit einer Reihe von Veröffentlichungen lyrischer Texte in renommierten Literaturzeitschriften wie „Akzente“, „Neue deutsche Literatur“, „Schreibheft“, „Sprache im technischen Zeitalter“ und „Zwischen den Zeilen“ sowie im „Jahrbuch ...