Walter Kappacher

Innerhalb der weitgehend von Autorengruppierungen geprägten österreichischen Gegenwartsliteratur nimmt der in Salzburg lebende Walter Kappacher eine der wenigen Einzelgängerpositionen ein. Sein Werk, wozu verstreut publizierte erzählende Texte, Hörspiele, Fernsehfilme und selbstständige Buchveröffentlichungen: Geschichten, Erzählungen und mehrere Romane, gehören, erlaubt es nicht, den Autor mit Etiketten aus gängigen politisch-ideologischen und ästhetischen Formelvorräten zu behängen und entsprechend zu katalogisieren. Nicht die formale Variation oder gar die Ausbeutung eines einmal gefundenen Themas sind für das seit 1964 entstandene Werk kennzeichnend, sondern die Entwicklung verschiedener thematischer Ansätze und deren Erprobung in unterschiedlichen Schreibweisen. Lediglich drei Konstanten lassen sich benennen: 1.Experimentelles ist ganz auf die Organisation des literarischen Materials beschränkt; 2. Reflexionen über die Sprache und die Vermittlungsform des Textes sind nicht Gegenstand des Erzählens; 3. Handlungsort ist oft Salzburg und seine Umgebung; u.a. die Toskana und die USA kommen später hinzu. Die Variablen sind an Einzelbeispielen aufzuzeigen.

Gleichsam unter Ausschluss einer größeren Öffentlichkeit erschien 1973 im „Club 2000“ in einer Auflage von 1000 Exemplaren Walter Kappachers erstes Buch: „Nur Fliegen ist schöner“. Der Prosaband vereinigt 21 erzählende Texte, die in den Jahren 1967 ...