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Nation: | Deutschland |
von Manfred Behn-Liebherz und Hermann Korte
Stand: 01.10.2008
Ein viel genannter, gleichwohl wenig gelesener Autor war Werner Bräunig, als er 1976 42-jährig starb. Heinz Czechowski blickt auf dieses kurze Leben in seinem Gedicht „Materie“: „Der Alkoholiker B., / Der mein Freund war, / Starb im heißen Monat August des Jahres 76. Sein Leib / Wurde verbrannt. Uns / Blieb nur die Trauer / Um so viel verunglücktes Leben.“ (Czechowski: „Ich beispielsweise“, 1979). Das lange Leiden eines von Jugend an dem Alkohol verfallenen Autors war zu Ende gegangen, das Leben eines Autors, der vieles gewollt und angefangen, wenig genug hatte zu Ende bringen können.
Dabei hatte sich alles recht gut angelassen: Vom Arbeiter zum Volkskorrespondenten und schreibenden Arbeiter, dann zum Schriftsteller, so sollte ja um die Wende zu den 1960er Jahren der Königsweg eines Beiträgers zur sozialistischen Nationalliteratur aussehen. Die ihn förderten, sahen es wie Bräunig selbst: Alle Wege standen dem talentierten Schreiber offen; der Mitteldeutsche Verlag half nach Kräften, Bekanntschaften mit Marchwitza, Fürnberg, Rudolf Fischer taten ein Übriges.
Fürnberg insbesondere galt dem gerade 22-Jährigen als Vorbild. Bräunigs erste lyrische Versuche ...