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Nation: | Deutschland |
von Tobias Stenzel
Stand: 15.02.2015
Galt in den 1990er Jahren ein Autor wie Benjamin von Stuckrad-Barre vielen als wichtigster oder bedeutendster deutscher Pop-Autor – im Diskurs von Germanistik und Literaturwissenschaft werden in diesem Zusammenhang eher Namen wie Rolf Dieter Brinkmann oder Rainald Goetz gehandelt –, so wurde diese zweifelhafte Betitelung im Jahr 2013 schließlich auch Wolfgang Welt zugewiesen. Das überrascht umso mehr, als die zentrale Epoche im Leben des Autors Wolfgang Welt die der lange zurückliegenden 1980er Jahre ist – sowohl was Welts Anfänge als Musikjournalist und Schriftsteller als auch was den Erinnerungs- und Erzählraum seiner in den 2000er Jahren erschienenen autobiografischen Romane anbelangt, die eine umfangreiche Rezeption in den Feuilletons erfuhren und Welt der Vergessenheit entrissen. Wie aber konnte ein Autor zum bedeutendsten Pop-Autor der Gegenwart ernannt werden, dessen wichtigste literarische Veröffentlichungen sich beinahe ausschließlich mit der Vergangenheit auseinandersetzen?
Wolfgang Welt begann seine Karriere als Musikjournalist und Kritiker in seiner Heimatstadt, beim Bochumer Stadtmagazin „Marabo“. Das war 1979, als Welt ein abgebrochenes Studium hinter sich hatte und als Schallplattenverkäufer arbeitete. Sein erster Artikel befasste sich anlässlich des 20. Todestags mit Buddy Holly...