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Nation: | Japan |
von Christine Ivanovic, Albrecht Kloepfer, Miho Matsunaga und Yumiko Saito
Stand: 15.02.2018
Yoko Tawada wurde 1960 in Tokio geboren, wo sie bis zu ihrem ersten Studienabschluss (Russisch) lebte. Ihr Vater war Buchhändler, die Mutter stammte aus einer Familie buddhistischer Mönche. Gemeinsam mit den Eltern reiste sie zum ersten Mal nach Europa. Eine zweite Reise unternahm sie 1979 mit der transsibirischen Eisenbahn. Da ein Visum für eines der damaligen Ostblockländer, in denen eine slawische Sprache gesprochen wurde, schwer zu bekommen war, ging sie 1982 nach Deutschland und arbeitete zunächst als Praktikantin bei dem Hamburger Grossisten Wegner & Co, mit dem ihr Vater in geschäftlichen Beziehungen stand („Fremde Wasser“ 19 f., 56). Mit dem Praktikum verbunden waren ein Gehalt, eine Wohnung und die Teilnahme an Sprachkursen. Damit befand sich Tawada in einem Umfeld, in dem sie ‚Land und Leute‘ in der Alltagspraxis kennenlernen konnte und in das sie aktiv mit einbezogen wurde. Insgesamt blieb sie fünf Jahre und konnte, wie sie später bemerkte, „in dieser Umgebung viele Stoffe für meine Literatur sammeln“ („Fremde Wasser“, 21). Aus der aufmerksam beobachtenden Besucherin auf Zeit wurde rasch die bewusst reflektierende Teilnehmerin einer ...