Geburtstag: | |
Nation: | Deutschland |
von Eckart Sackmann
Stand: 01.06.2018
Holger Fickelscherer, geboren am 2. 5. 1966 in Berlin, lebt dort. Aufgrund verschiedener staatlicher Auflagen und Kontrollen gestalteten sich in der DDR die Wege beruflicher Karrieren oft nicht so geradlinig wie im Westen. Fickelscherer durchläuft eine Lehre zum Buchbinder und entdeckt während des Militärdienstes seine Vorliebe für das Zeichnen. Eine Möglichkeit der Veröffentlichung oder der Professionalisierung seiner Arbeit gibt es nicht. Dennoch bezeichnet er sich ab 1988 als »freiberuflicher Illustrator«. Fickelscherer bewirbt sich mehrfach vergeblich um Aufnahme an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Als Autodidakt sieht er sich als »ambitionierten Dilettanten mit ausgeprägtem Halbwissen von Anatomie und Perspektive«, der seinen Stil aus »purem Unvermögen« entwickelt. Er publiziert klandestin in Untergrund-Zeitschriften wie »Liane« (zu der er ursprünglich nicht als Zeichner, sondern als Buchbinder gekommen war). Im Laufe des Jahres 1989 macht er in Künstlerkreisen der Oderberger Straße die Bekanntschaft von Volker Handloik, den er als einen »typischen Untergrundmanager mit vielen Kontakten, unbescheidenem Selbstbewusstsein und Geltungsdrang« beschreibt. Handloik gefallen die ebenso kruden wie skurrilen Zeichnungen Fickelscherers; er wird sein künstlerischer Förderer. Die Clique der Oderberger Straße gründet – nach einer Idee Henning Wagenbreths – 1989 ...