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Nation: | Frankreich |
von Helmut Kronthaler
Stand: 01.06.2020
Tomi (Jean-Thomas) Ungerer, geboren am 28. 11. 1931 in Strasbourg, gestorben am 9. 2. 2019 in Cork.
Der Sohn des Straßburger Uhrenfabrikanten Théodore Ungerer und dessen aus einer Industriellenfamilie stammender Ehefrau Alice wächst nach dem frühen Tod des Vaters 1935 im Elternhaus der Mutter in Logelbach bei Colmar auf. Er beginnt bereits als Kind zu zeichnen und besucht nach der Einführung der Schulpflicht durch die deutsche Besatzung die Schule in Colmar, wo er deutsch und elsässisch lernt. Nach der Befreiung des Elsass werden durch die neue französische Regierung sowohl die deutsche Sprache als auch der einheimische Dialekt verboten, was Ungerer später als »kulturelles Verbrechen« wertet. Nicht zuletzt wegen eigener Probleme mit dem Französischen und des Beharrens auf der elsässischen Identität scheitert er beim Baccalauréat und wird im Abschlusszeugnis seiner Schule als »pervers und subversiv« klassifiziert. Von 1946 an unternimmt er zahlreiche Reisen, 1952 tritt er in das französische Corps des Méharistes in Algerien ein, aus dem er wegen einer schweren Krankheit bald wieder entlassen wird. 1953 Studium an der École municipale des Arts Décoratifs in Strasbourg und Beginn der intensiven Beschäftigung mit ...