Albert Sauer war Sohn eines Privatbankiers aus Ravensburg in Oberschwaben. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Ravensburg studierte er von 1921 bis 1925 in Tübingen und Kiel Rechtswissenschaften. Er legte 1925 die erste juristische Staatsprüfung ab, promovierte im folgenden Jahr zum Dr. jur. und bestand 1928 das Assessorexamen. Im gleichen Jahr ließ er sich in seiner Vaterstadt als Rechtsanwalt nieder. Seine politische Tätigkeit begann er im Windhorst-Bund. 1931 organisierte er im schwäbischen Oberland eine Jugendbewegung (Arbeitsgemeinschaft der Zentrumsjugend Oberschwabens), eine nicht parteigebundene Kampforganisation im Dienst der Zentrumspartei, die sich für die Politik des Reichskanzlers Brüning und des katholischen Volksvereins einsetzte. 1932 bis 1933 gehörte er als Abgeordneter der Zentrumsfraktion dem Württembergischen Landtag an.

Während der Herrschaft des Nationalsozialismus konnte er bis zu seiner Einziehung zu einer Landesschützeneinheit (1941) seinen Beruf als Rechtsanwalt ausüben. Seine Verbindung zur Widerstandsgruppe des früheren württembergischen Staatspräsidenten Bolz wurde ihm im Oktober 1944 beinahe zum Verhängnis. Nach dem Krieg befand er sich 15 Monate in amerikanischer und belgischer Kriegsgefangenschaft, teils in Heilbronn, teils ...

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