Alfred Gütgemann war der Sohn eines Geschäftsmannes. In Bonn besuchte er die Oberrealschule und später die Universität. G. war Schüler von Prof. von Redwitz, später auch sein Assistent. Bei Redwitz promovierte er zum Dr. med. Auch seine Habilitation erfolgte an der medizinischen Fakultät der Universität Bonn (1941). Ab 1942 las G. als Universitätsdozent an der Universität Bonn, ab 1948 war er außerplanmäßiger Professor. Von 1954 bis zu seiner Emeritierung im April 1977 war er Ordinarius für Chirurgie und Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik in Bonn.

Über seinen Fachbereich hinaus wurde G. in der breiten Öffentlichkeit bekannt, als er im Juni 1969 die erste Lebertransplantation in Deutschland vornahm und dabei ein beträchtliches Risiko einging. Er ersetzte die nahezu 5 kg schwere Krebsleber eines 30jährigen durch das gesunde Organ eines Gleichaltrigen (etwa 1 kg Gewicht), der einem Gehirnschlag erlegen war. International waren bereits 27 andere Lebertransplantationen vor dieser Übertragung durchgeführt worden; sie wiesen jedoch eine ungewöhnlich hohe Todesrate auf. Prof. T. Starzl z.B. nahm in der ...

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