Nach seinem Sieg auf der dritten Etappe der Belgien-Rundfahrt von Mechelen nach Bilzen beendete Andrej Tschmil etwas überraschend mitten in der Saison 2002 seine lange Karriere. Die hatte der damals bereits 39-Jährige einst noch in der ehemaligen Sowjetunion begonnen. Eine wahre Odyssee folgte, und erst als der gebürtige Russe 1997 belgischer Staatsbürger wurde, kam er zur Ruhe. Über ein Jahrzehnt lang war er eine der schillerndsten Figuren im internationalen Radsport, wobei er sich Mitte der neunziger Jahre von einem "anspruchslosen Helfer" (WELT, 23.7.1994) zu einem Siegfahrer entwickelte, der fortan "mit Eigensinn zum Erfolg" (Sport Special, 11.6.1996) fuhr. Tschmils Spezialität waren stets die Frühjahrs- und Herbst-Klassiker gewesen, und seine Konstanz bei diesen Eintagesrennen war es schließlich, die dem immerhin bereits 36-Jährigen 1999 den Sieg im Radweltcup einbrachte. Eine Topplatzierung bei Weltmeisterschaften blieb ihm allerdings versagt.
Laufbahn
In seiner Jugend versuchte sich Andrej Tschmil in verschiedenen Sportarten: Leichtathletik, Schwimmen, Eishockey und eben Radfahren, auf das er sich ...