Angelica Balabanowa wurde im Jahre 1875 in Kiew geboren, und entstammt einer reichen, angesehenen Bürgerfamilie. Schon die siebzehnjährige Gymnasiastin musste ihrer revolutionären Einstellung und Tätigkeit wegen das zaristische Russland verlassen und die Möglichkeit zum Studium an westeuropäischen Universitäten suchen. Kurz vor der Jahrhundertwende wurde ihr Italien zur politischen Wahlheimat, in der sie in der dortigen Sozialistischen Partei alsbald hervortrat und im Jahre 1900 in den Parteivorstand gewählt wurde. Bereits drei Jahre später verlegte sie als glühende Marxistin und Aktivistin ihr politisches Tätigkeitsfeld nach der Schweiz in den Kreis um Lenin.

In der Schweiz lernte sie damals (vor 1914) Mussolini kennen und wurde seine Vertraute. Im Jahre 1912 trafen sich beide als Redakteure am "Avanti" wieder, den Mussolini als Chefredakteur und Mitglied des Parteivorstandes leitete. In ihrer Mussolini-Biographie hat A.B. diese Periode geschildert, die im Dez. 1915 dadurch ihr Ende fand, dass A.B. sich von dem zum "Judas" und "ehrlosen Verräter" gewordenen einstigen Weggenossen lossagte.

Im Jahre der russischen Revolution kehrte sie 1917 als eine der Ersten ...

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