Donna Karan

Herkunft

Donna Karan wurde am 2. Okt. 1948 in Forest Hills/N.Y. als Tochter des Schneiders und Herrenausstatters Gabby Faske und seiner Frau Helen, von Beruf Mannequin und Handelsvertreterin, geboren. Schon als Kind begeisterte sie sich für die Welt der Mode.

Ausbildung

Nach der High School besuchte K. zwei Jahre lang die Parsons School of Design in New York.

Wirken

Als 19-Jährige stieg sie anschließend bei der Modeschöpferin Anne Klein ein, die ihr eine strenge Lehrmeisterin war. Nach einem Zwischenspiel bei der Modefirma Addenda Co. kehrte K. 1968 zu Anne Klein zurück. Drei Jahre später war sie bereits Associated Designerin, und nach dem Tod von Anne Klein 1974 wurde sie Chef-Designerin in Zusammenarbeit mit Louis Dell'Olio. 1984 wagte sie schließlich - gedrängt von den mehrheitlich an dem Modeunternehmen beteiligten Japanern - den Schritt in die Selbstständigkeit und gründete die Donna Karan Company in New York. Ihre 1984 eingeführte Kollektion für Geschäftsfrauen wurde gleich zum Renner. Ende der 80er Jahre kam dann neben der teuren Couture-Linie auch eine preiswertere Kollektion unter dem Label DKNY auf den Markt, die sich zum Zugpferd des Unternehmens entwickelte, sowie später die Billiglinie "D by DKNY".

K. entwarf nicht nur Damenmode von Business- bis Sportswear über Dessous und Nachtwäsche, ab 1991 kamen auch Männer-Kollektionen dazu und noch ein Jahr später Kindermode, Parfüms, Kosmetik und Accessoires. DER SPIEGEL (14.6.1993) bescheinigte ihr eine "in der Modebranche seltene Kombination aus Stilempfinden und Marketinggeschick". K.s Markenzeichen wurden bequeme Kleider in fließenden Stoffen, in denen nicht nur Models eine gute Figur machten. Den Anspruch, mit ihrer Mode auch nicht ganz so schlanke Frauen gut zu kleiden, verband K. - selbst Trägerin von Kleidergröße 40/42 - mit Möglichkeiten zur Kombination von Einzelteilen für die Verwendung als Tages- oder Abendgarderobe. Sie mache "Mode für Menschen, die nicht wissen, wo der Tag sie hinführen wird" (hbl, 19./20.11.1999), erklärte K., in New York auch "La Donna" genannt. Mit ihrem Gesamtkonzept von der Kleidung bis zur Schönheitspflege und einem guten Instinkt für das Bedürfnis ihrer Kundschaft arbeitete sie sich innerhalb eines Jahrzehnts als einzige Frau in der von Männern wie Ralph Lauren und Calvin Klein dominierten Modewelt ihres Landes zu einem großen Namen hoch. Besonderen Erfolg hatte K. bei amerikanischen Geschäftsfrauen und Prominenten, aber auch in Europa kam ihre Mode gut an. Von alten Freunden als ehemals schüchtern und introvertiert beschrieben, hatte K. sich im Laufe der Jahre zu einer mondänen Unternehmerin gemausert, die sich mit Freunden aus dem Showgeschäft umgab.

1996 ging K. mit ihrem Unternehmen an die Börse. In nur zwölf Jahren hatte sie eines der weltweit profitabelsten Modeimperien mit 16.000 Angestellten geschaffen, dessen Wert nach dem Börsengang auf rund 700 Mio. US$ geschätzt wurde. Doch fielen die zunächst als sicherer Anlagetipp gehandelten Aktien innerhalb eines Jahres von knapp 30 auf unter zehn US$. Vorstandsvorsitzende und Chef-Designerin zugleich, musste K. sich den Vorwurf gefallen lassen, sie wolle alles allein machen. Kritiker bemängelten schlechtes Finanzmanagement und zu lange Produktionszeiten. Hinzu kamen ein überzogener Werbe-Etat und aufwendige Boutique-Eröffnungen, wie etwa in Berlin-Mitte 1997.

Werke

Veröffentlichungen: Donna Karan New York (98).

Literatur

Literatur: Ingrid Sischy: Donna Karan New York (98).

Auszeichnungen

Preise u. a.: Coty Award (77, 81, 84), Fashion Designers of America Womens's Wear Award (96), Preis der Raymond Loewy Foundation (99).