Als erste schwarzafrikanische Olympiasiegerin schrieb Derartu Tulu 1992 in Barcelona Sportgeschichte. Mit ihrem Goldmedaillengewinn über 10.000 m leitete die Äthiopierin eine Entwicklung ein, die inzwischen zahlreiche junge Frauen aus Afrika in die Weltspitze geführt hat. Sie selbst aber trotzte den vielen Talenten und wiederholte im Jahre 2000 ihren Olympiasieg über 10.000 m, obwohl sie wegen der Geburt einer Tochter 1998 pausiert hatte. In Sydney krönte die dreimalige Cross-Weltmeisterin ihre Karriere mit dem zweiten Olympiagold. Danach pendelte sie zwischen Bahn und Straße. Sie gewann die hochkarätigen City-Marathons in London und Tokio, siegte aber auch auf der Bahn als Weltmeisterin 2001 über 10.000 m. Während viele andere ostafrikanische Lauftalente schon nach kurzer Zeit wieder von der großen Bühne verschwanden, verblüffte Derartu Tulu durch eine außergewöhnliche Langzeitkarriere: Zwölf Jahre nach ihrem Olympiasieg in Barcelona gewann sie 2004 in Athen Bronze und gehört damit zu den beständigsten Langstrecklerinnen überhaupt.
Laufbahn
Schon als Nachwuchsläuferin zeigte Derartu Tulu ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten. ...