Ferruccio Parri wurde am 19. Jan. 1890 geboren. Nach Schulbesuch absolvierte er ein Geschichtsstudium und bereitete sich auf den Beruf eines Geschichtslehrers an höheren Schulen vor. Er war als solcher tätig, als 1915 Italien den Krieg an Österreich-Ungarn erklärte. Als "Interventionist" bejahte er diesen Krieg, weil er den Anspruch Italiens auf Südtirol und Triest für gerecht hielt, und wurde Soldat.

Nach seiner Entlassung arbeitete er bis Nov. 1925 als Redakteur am "Corriere della Sera ". Als damals dessen Chefredakteur Albertini vom Faschismus abgesetzt wurde, verließ auch P. das Blatt und beschränkte sich auf Mitarbeit an der in Paris erscheinenden Emigrantenzeitung "Corriere degli Italiani". Ein Jahr später wurde er von den Faschisten vor Gericht gestellt, weil er dem alten Führer der Sozialisten, Turati, zur Flucht ins Ausland verholfen hatte. In dem Prozeß vertauschte er mutig die Rolle des Angeklagten mit jener des Anklägers. Die Richter verurteilten ihn nur zu der Mindeststrafe von zehn Monaten Gefängnis. Nach seiner Freilassung wurde P. unter Polizeiaufsicht gestellt. ...

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