Der Niederländer Frans Maassen ist der typische moderne Leistungssportler: Intelligent, allgemein interessiert und geneigt, seine Leistungen zu relativieren. Obwohl er in den Jahren 1985 und 1986 als Gymnasiast schon das Zeug hatte, Berufsfahrer zu werden, zog er es vor, zunächst sein Abitur zu machen. Erst danach, Ende 1986, ließ er sich auf Vertragsverhandlungen mit Jan Raas ein. Der einstige "Klassikerjäger" war seit Mitte 1985 dabei, als Sportdirektor eine schlagkräftige junge Mannschaft aufzubauen.
Über Maassen hatte Raas sich von seinen "Spionen" im Amateursektor berichten lassen, daß hier ein vielseitiger junger Mann heranwuchs, der sowohl als Zeitfahrer als auch in bergigen Etappen gut zurechtkam. Gerade Raas hatte Verständnis dafür, daß ein Radsportler sich zuerst eine zivile Existenzgrundlage aneignen müsse, bevor er den risikoreichen Beruf eines professionellen Radrennfahrers ergreift: "Wie schnell kann die Laufbahn durch Sturz oder Krankheit beendet werden, da muß man auf einer soliden Basis stehen, denn das Leben geht ...