Gustav Kilian, "Sechstagekaiser" der dreißiger Jahre und in den sechziger und siebziger Jahren "Medaillenschmied" der deutschen Bahnfahrer, war eine der schillerndsten Persönlichkeiten des deutschen Bahnradsports. Der schon lange vor seinem Tod zur Legende gewordene Kilian ("der eiserne Gustav") verkörperte diesen Sport als Athlet und Trainer wie kein Zweiter, schrieb einmal das Fachblatt kicker. Auch lange nach seinem Abschied von der aktiven Radsport-Szene hatte sein Name in seiner Sportart einen hervorragenden Klang, vergleichbar etwa mit dem Sepp Herbergers im Fußball oder dem Karl Adams im Rudern. Nach seinem Tode würdigte der Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), Manfred Böhmer, Kilians Verdienste mit den Worten: "Mit Kilian verlieren wir eine der Persönlichkeiten, die den deutschen Radsport am stärksten und vor allem stets positiv prägten" (rad-press, 17.11.2000).
Laufbahn
Die Radsport-Karriere Gustav Kilians begann 1913 mit sechs Jahren - "auf einem alten, verrosteten Schinken, der im ...