Hans Julius Herzfeld, ev., stammte aus Halle/Saale und war der Sohn eines Arztes. Nach dem Besuch der Latina an der Franckeschen Stiftung Halle studierte H. an den Universitäten Freiburg/Br. (1911-12) und Halle (1912-14 und 1920) Geschichte und Germanistik. Im Ersten Weltkrieg war H. Bataillonsadjutant der Kaiser-Franz-Gardegrenadiere; nach dreijähriger französischer Gefangenschaft setzte er sein Studium fort. Nach Promotion (21) war er bis 1938 Privatdozent und außerplanmäßiger Professor in Halle, wo sowohl die Traditionen und Gedankenwelt eines August Hermann Francke, Friedrich August Wolff, Schleiermacher und Rudolf Haym noch lebendig waren und zugleich ein Zentrum der radikalen Arbeiterbewegung entstand. Seine akademische Laufbahn in Halle wurde durch die Nationalsozialisten schon ab 1933 behindert und ihr 1938 als einem "Vierteljuden" ein Ende gesetzt. Nach dem Entzug der Lehrbefugnis arbeitete er als wissenschaftlicher Angestellter in der Kriegsgeschichtlichen Forschungsanstalt des Heeres in Potsdam. 1943 kam er wegen "Wehrkraftszersetzung" für einige Monate in Gestapohaft. Danach war er als freier Schriftsteller tätig, bis er nach Kriegsende seine akademische ...

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