Der 1993 gestorbene Nordbadener Helmut Fath aus Ursenbach bei Heidelberg schaffte im Motorrad-Rennsport etwas bis dato Einmaliges: Er holte sich 1968 auf einer selbst gebauten Seitenwagen-Maschine seinen zweiten Weltmeistertitel. Fath galt nicht nur als waghalsiger Rennfahrer, er reüssierte auch als begnadeter Tuner. Getreu seinem Wahlspruch "Ich muss schaffe!" (Wolfgang Gruber: "Akrobaten auf drei Rädern", Stuttgart 1969) verbrachte der gelernte Feinmechaniker unzählige Arbeitsstunden am Gerät. Und düpierte als ehemaliger BMW-Fahrer am Ende selbst die mit großen Etats ausgestatteten Werksteams.
Laufbahn
Schon während seiner Lehrzeit als Feinmechaniker machte Helmut Fath Bekanntschaft mit Motoren und fuhr damals ein Kleinmotorrad mit 100-ccm-Motor. Nach der Lehre konnte er sich eine Viertelliter-Maschine kaufen und später sogar ein 500er Seitenwagen-Motorrad. Ein Mannheimer Bekannter, den er gelegentlich mitnahm, erkannte den unnachahmlichen Fahrstil Faths und riet ihm, es mit dem Rennfahren zu versuchen. Zwei Wochen später belegte er zusammen mit seinem Namensvetter Alfred Fath beim Riedlingrennen 1952 in der 750-ccm-Gespannklasse den dritten Platz. Ein skeptisch ...