Es ist stets das gleiche Bild: Rundenlang trottet er scheinbar abgeschlagen hin- ter dem Feld der 3000-m-Hindernisläufer her, um dann in der entscheidenden Phase zur Spitze aufzuschließen und mit einem fulminanten Schlußspurt das Rennen für sich zu entscheiden: Henry Marsh, vielfacher US-Meister, seit einem Jahrzehnt in der Weltklasse vertreten. Der 1,78 m große und 72 kg schwere Läufer mit dem schon etwas gelichteten Haar hat neben dem Lei- stungssport sein Studium am Brigham Young College sowie an der Rechts- schule der Universität von Oregon absolviert, heute ist er Rechtsanwalt in der Mormonenstadt Salt Lake City im US-Bundesstaat Utah. Marsh ist verheiratet mit Suzi und hat einen Sohn namens Jimmy.
Laufbahn
Henry Marsh ist der Pechvogel der internationalen Leichtathletikszene. 1980 brachte ihn der Olympiaboykott um eine große Medaillenchance, 1981 wurde er als Weltcupsieger disqualifiziert (wegen Umlaufens des Wassergrabens), 1983 stürzte er im WM-Finale an der letzten Hürde, als es zwischen ihm und dem Deutschen Patriz Ilg nur noch um Gold und Silber ging. "...