Herbert Cysarz stammte aus einer schlesischen Familie von Kaufleuten und Industriellen. Der 1. Weltkrieg unterbrach seine Universitätsstudien. 1916 wurde er als österreichischer Offizier an der italienischen Front so schwer verwundet, daß er hinfort als 100 % kriegsversehrt galt und sein Leben lang gegen körperliche Leiden zu kämpfen hatte. Im Okt. 1919 promovierte er mit der Dissertation "Erfahrung und Idee" zum Dr. phil., wurde 1922 an der Wiener Universität Privatdozent und 1926 a.o. Professor. 1928 erhielt er einen Ruf als Ordinarius für deutsche Sprache und Literatur an die Karls-Universität in Prag. Dort wirkte er bis 1938, um anschließend an der Universität München einen Lehrstuhl für Neu-Germanistik zu übernehmen. Nach 1945 wurde er zunächst in der ersten Besatzungszeit an weiterer Lehre gehindert. Einen neuerlichen Ruf erhielt er nicht und 1950 wurde er emeritiert.

Im deutsch-polnisch-tschechischen Dreiländereck geboren war C. ein harter Kritiker der Vertreibung der Deutschen aus den Ostgebieten und setzte sich in besonderem Maße für die Erhaltung und Wahrung ...

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