40 Wochen lang stand der Rumäne Ilie Nastase zwischen 1973 und 1974 auf Platz eins der Tennis-Weltrangliste. Seine Auftritte auf den Center Courts variierten zwischen bewundernswert und erschreckend, waren aber niemals langweilig. In der ersten Hälfte der siebziger Jahre galt der Mann aus Bukarest als technisch bester Spieler der Welt, aber auch als "Enfant terrible" und "Bürgerschreck". "Nasty" (= garstig, hässlich) wurde er in Anlehnung an seinen Familiennamen genannt. Schon vor der großen Zeit des Fernsehsports Tennis übernahm er die Rolle des Clowns. Zwischen Show und Eklat, Ballzauber und Schiedsrichterbeschimpfungen schwankten seine Darbietungen. Er machte sportliche Gegner lächerlich, provozierte das Publikum, indem er vor den Zuschauern ausspuckte und dadurch Spielsperren riskierte, oder mokierte sich über die altehrwürdigen Tennistraditionen in Wimbledon.
Nach vermeintlichen Fehlentscheidungen des Schiedsrichters warf er den Schläger weg und schimpfte. Wenn ihn die Zuschauer auspfiffen, verschlug er bisweilen absichtlich Bälle. ...