Jaroslav Drobny war eine der schillerndsten Sportlerpersönlichkeiten der Jahrhundert-Mitte, denn sowohl im Eishockey als auch im Tennis zählte er zu den Weltbesten, wurde mit dem tschechischen Eishockey-Team Weltmeister und gewann später bei den French Open und in Wimbledon. Nach ähnlichen Superlativen sucht man im internationalen Sport wohl vergeblich. Noch mehr Bewunderung verdient allerdings die Tatsache, dass der gebürtige Tscheche seine sportlichen Bravourleistungen unter wahrlich nicht idealen Rahmenbedingungen erbrachte. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in seiner Heimat war der Langzeit-Emigrant nämlich über 20 Jahre in die Turbulenzen der Weltpolitik verwickelt, ehe er Ende der fünfziger Jahre mit dem Erwerb der britischen Staatsbürgerschaft endlich in seiner neuen Heimat zur Ruhe kam.
Laufbahn
Die sportliche Wiege des Jaroslav Drobny stand im Herzen von Prag, wo sein Vater Platzmeister beim traditionsreichen LTC war. Im Winter wurden die Tennisplätze zum Schlittschuhlaufen gespritzt, und so war es nicht verwunderlich, dass der kleine Jaroslav früh mit beiden Sportarten in ...