Jerzy Andrzejewski entstammte einer bürgerlichen Familie aus Warschau. Sein Vater war Beamter. Von 1927-31 studierte er in Warschau Slawistik und französische Literatur, anschließend war er als Theaterkritiker und Redakteur tätig. Als Schriftsteller begann er mit psychologisierenden Erzählungen, die den Einfluß von Mauriac und Bernanos erkennen ließen. Bereits sein erster Roman, "Lad Serca" (38; dt. "Ordnung des Herzens", 70), wurde ein beachtlicher literarischer Erfolg und machte A. als Verfechter eines weltlichen Katholizismus eigener Prägung weithin bekannt.

Von 1939-44 gehörte A. einer Widerstandsgruppe in Warschau an. In den ersten Jahren nach dem Krieg war er einer jener bürgerlichen polnischen Schriftsteller, die das neue kommunistische Regime entschieden und es hoffnungsvoll befürworteten. Eine Zeitlang war er "poeta laureatus" der Volksrepublik, wirkte von 1945-47 als Vorsitzender der Krakauer Gruppe des Schriftsteller-Verbandes und erhielt mehrere Literaturpreise. Von 1952-5-war er Chefredakteur der "Kulturellen Rundschau", außerdem war er von 1952-57 Abgeordneter des Sejm, des polnischen Parlaments. In dieser Nachkriegsphase entstanden gesellschaftskritische Skizzen A.s aus der Besatzungszeit, der ...

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