Der Russe Jewgeni Sadowyi war zusammen mit seinem Landsmann Alexander Popow der überragende Schwimmer bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona. Gleich dreimal konnte sich der Freistil-Spezialist gegen die normalerweise dominierenden Amerikaner durchsetzen und für das Land, das es nicht mehr gab, Gold erringen.
Der Student aus Wolgograd schwamm dabei mehr um seine Existenz als um olympische Ehren, denn nach dem Triumph über 400 m Freistil erklärte er: "Wir wollen als Schwimmer überleben - und das im wahrsten Sinn des Wortes." Die gesellschaftspolitische Situation in der Heimat war die Motivation für ihn, sich über sportliche Erfolge auch sozial nach oben zu kämpfen. Tatsächlich sicherten die Olympiamedaillen nicht nur Sadowyis Zukunft, sondern auch jene zahlreicher anderer GUS-Sportler. Diverse Sponsoren meldeten sich, und mit Stipendien war die sportliche Zukunft einigermaßen gesichert, obwohl sich alle im klaren ...