Joachim Loesdau wurde am 13. September 1912 in Marienwerder/Westpreußen geboren. Er studierte Rechtswissenschaften in Wien, München, Berlin und Königsberg. 1939 wurde er nach dem Assessorenexamen zur Wehrmacht eingezogen und machte den Krieg bis zum Ende mit.

Aus der amerikanischen Kriegsgefangenschaft entlassen, trat L. Ende 1945 in den niedersächsischen Justizdienst, war zunächst bei der Staatsanwaltschaft in Aurich tätig und später Mitarbeiter des Generalstaatsanwalts in Oldenburg. 1952 wurde er an die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe berufen und sechs Jahre später zum Bundesanwalt ernannt. Er leitete die Pressestelle der Bundesanwaltschaft seit ihrer Gründung im Jahre 1955. L. vertrat in Karlsruhe während der 50er Jahre u.a. die Anklage gegen den früheren Wirtschaftsexperten des Deutschen Gewerkschafsbundes (DGB), Viktor Agartz, und gegen den ehemaligen Prasidenten des Bundesverfassungsschutzamtes, Dr. Otto John. Während der Spiegelaffaire (Merbst 1962) trat er als Sprecher der Bundesanwaltschaft auf. Im Febr. 1965 wurde L. zum Bundesrichter gewählt. Die Wahl stieß auch auf Kritik. U.a. wies der "Spiegel" auf L.s. politische Vergangenheit in der NS-Zeit hin (Spiegel 10/65). Er wurde an Stelle Carl Creifelds gewählt, dessen ...

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