Karl Jochen Rindt sorgte in der Geschichte des Motorsports unfreiwillig für ein trauriges Kuriosum: Er wurde 1970 wenige Wochen nach seinem Todessturz in Monza als erster Formel-1-Pilot posthum zum Weltmeister erklärt. Die Lücke, die der geborene Mainzer, der mit österreichischer Lizenz fuhr und sich zeit seines Lebens als Österreicher fühlte, im internationalen Motorsport hinterließ, war enorm groß, zu viel hatte der 28jährige in einer einzigen Saison bewegt.
Im Alter von nur 15 Monaten verlor Jochen Rindt bei einem Bombenangriff im Sommer 1943 in Hamburg seine Eltern. Der Vollwaise wurde zu seiner Großmutter nach Graz gebracht, wo er schließlich aufwuchs und die Schule besuchte. Hier bekam er von seinem väterlichen Freund Oskar Vogl auch das erste Auto geschenkt, einen Alfa Romeo. Das Motorsportfieber allerdings hatte er längst in sich, denn Rindt war ein Naturtalent, gewissermaßen der geborene Rennfahrer. Ausgestattet mit übernatürlichen Reflexen, die es ihm erlaubten, ein ...