Wirken
Johannes Hieber wurde am 25. Juni 1862 in Waldhausen (Remstal) als Sohn eines Landwirtes geboren. Ermachte das "Landexamen" und studierte dann als Stiftler in Tübingen und später in Göttingen Theologie und Philosophie. 1885 promovierte er zum Dr. phil. Er wurde dann Stadtpfarrer in Tuttlingen, später Religionslehrer am Stuttgarter Karlsgymnasium.
Inzwischen war er auch politisch hervorgetreten. Von 1898 bis 1910 und von 1912-1918 gehörte er als Führer der Nationalliberalen der württembergischen zweiten Kammer und von 1908-1912 dem Reichstag an. Inzwischen war er zum Vorstand des württembergischen evangelischen Oberschulrates ernannt und in den persönlichen Adelsstand erhoben worden. Unmittelbar vor Ausbruch der Revolution beauftragte ihn noch der letzte König mit der Leitung des Kultusministeriums.
Nach der Revolution trat H. mit einem Teil der württembergischen Nationalliberalen zur demokratischen Partei über. Dort wurde er neben Haussmann 2. Vorsitzender der Partei, wurde in die Landesversammlung gewählt und am 29. 10. 1919 an Stelle des Sozialisten Heymann Kultusminister. Am 23. ...