Juan Lechin Oquendo
bolivianischer Politiker und GewerkschaftsführerGeburtstag: | 1915 |
Todestag: | 27. August 2001 |
Nation: | Bolivien |
Geburtstag: | 1915 |
Todestag: | 27. August 2001 |
Nation: | Bolivien |
Internationales Biographisches Archiv 50/1988 vom
Juan Lechin Oquendo wurde 1915 als Sohn eines libanesischen Einwanderers in Bolivien geboren. Seine arabische Abstammung trug ihm den Beinamen "el turco" ein. In jüngeren Jahren war L. als Profifußballer bekannt, ehe er sich als etwa Dreißigjähriger in der Gewerkschaftsbewegung engagierte. Viele Jahre lang war er Führer der Gewerkschaft der Zinnminenarbeiter Boliviens. Damit hatte er insofern eine politische Schlüsselstellung, als die Zinnvorkommen - neben den Erdölvorkommen - lange Zeit Boliviens nationalen Wohlstand (neben Malaysia verfügt Bolivien über die bedeutendsten Zinnvorkommen der Welt) garantierten. Als nach der Revolution von 1952 die MNR (Movimiento Nacionalista Revolucionario) an die Macht kam und Victor Paz Estenssoro die Präsidentschaft übernahm, wurde L. in seinem Kabinett Minister für Bergbau. Er war einer der Hauptwegbereiter der "nationalen Revolution", die umfangreiche Bodenreformen und die Verstaatlichung der Zinnminen durchführte, welch letztere allerdings wenig Erfolg hatte, da die Entwicklung auf den internationalen Metallmärkten außer Acht gelassen worden war. Bereits 1954 legte L. das Ministeramt nieder und wandte sich wieder der Gewerkschaftsarbeit zu. Innerhalb der MNR war er Führer ...