Karin Jäger

Karin Jäger, die erfolgreichste bundesdeutsche Langläuferin der achtziger Jahre, erklärte Anfang Febr. 1989 in Reit im Winkl ihren Rücktritt vom Leistungssport. Die bundesdeutsche Rekordmeisterin (insgesamt 29 nationale Titel) nannte gesundheitliche Gründe für ihren Rücktrittsentschluß, den sie nach einer Verletzung spontan faßte. Die Geschichte ihrer sportlichen Karriere war gleichzeitig eine Chronologie ihrer Verletzungen und Krankheiten. Nachdem sie schließlich den ständigen Alarmsignalen ihres Körpers, der sich immer wieder gegen die Anforderungen des Hochleistungssports wehrte, Tribut gezollt hatte, meinte sie: "Keine andere Läuferin hatte mich aus dem Rennen geworfen, mein eigener Körper hatte mich zu Fall gebracht."

Karin Jäger galt als eigensinnige, unbequeme, manchmal auch sehr egoistische Sportlerin und machte den Funktionären den Umgang mit ihr nicht leicht. "Ich bin immer ein schwieriger Athlet gewesen", urteilte sie über sich selbst. Dabei war sie sehr zielstrebig und ambitioniert, manchmal aber auch zu ungestüm bei der Verwirklichung ihrer sportlichen Ziele. Als sie sich 1987 mit den Verantwortlichen des Deutschen Ski-Verbandes verkrachte und aus dem DSV-Leistungskader ausgeschlossen wurde, ...