Die erfolgreiche Laufbahn der Hürdensprinterin Ludmila Engquist (geborene Wiktorowna Leonowa; geschiedene Naroshilenko) ist von ungewöhnlichen Höhepunkten und bemerkenswerten Tiefpunkten gekennzeichnet: Goldmedaillen und Weltrekorde, eine Krebserkrankung, ein Dopingskandal mit kriminellem Hintergrund, Ehekrisen, persönliche Probleme und sogar der Wechsel der Staatsangehörigkeit sind Stationen ihres wechselvollen Lebens. Als Ludmila Naroshilenko war die Russin jahrelang eine der großen Persönlichkeiten des Hürdensprints, bevor sie 1993 des Dopings überführt wurde. Die vierjährige Sperre wurde vorzeitig aufgehoben, nachdem ihr früherer Ehemann vor Gericht gestanden hatte, ihr aus Wut und Rache Steroide ins Essen gemischt zu haben.
Die Begnadigung durch den Weltleichtathletikverband IAAF kam gerade rechtzeitig, damit die inzwischen nach Schweden ausgewanderte Athletin 1996 als Ludmila Engquist Olympiasiegerin werden konnte. "Ich weiß, dass ich das meinem neuen Land schuldig war", erklärte sie in Atlanta. Auf den zweiten WM-Titel 1997 folgte eine Krebserkrankung, doch mit dem Bronzemedaillengewinn 1999 in Sevilla zeigte die große Kämpferin, dass sie sich auch ...