Manlio Giovanni Brosio stammte aus Piemont und war der Sohn eines Richters. In Turin wuchs er in der großen liberalen Tradition der piemontesischen Hauptstadt auf. Ab 1915 nahm er drei Jahre lang als Artillerieoffizier an der Alpenfront am Kriege teil, fiel aber noch 1918 in österreichische Gefangenschaft. Nach seiner Rückkehr studierte er die Rechte an der Universität Turin, an der er 1920 zum Dr. jur. promovierte. Von 1920-42 ist er dann Rechtsanwalt in Turin gewesen, daneben aber war er führend in der illegal arbeitenden Liberalen Partei tätig. Er trat schon von Anfang an der antifaschistischen Bewegung "Rivoluzione Liberale" bei und war Mitarbeiter ihrer geheimen Publikationen bis 1926 und ihr politischer Sekretär. Mit Benedetto Croce und Luigi Einaudi stand B. in engem Kontakt.

Nach Mussolinis Sturz ging er als einer der führenden Liberalen nach Rom und gehörte von 1943-44 dem im Untergrund arbeitenden Komitee für Nationale Befreiung an. Nach der Befreiung Roms war er von 1944-45 Generalsekretär der Partei, während ...

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