Auch noch nach einem Jahrzehnt als Radprofi, in dem der Kölner knapp hundert Siege herausgefahren hatte, war Marcel Wüst nur Insidern des Radsports ein Begriff. Das änderte sich 1999, als er anlässlich der Vuelta vier Tagessiege feierte, und im Jahr 2000, als er endlich auch ein Teilstück der Tour de France gewann. Doch "Wüsts langer Weg zur Anerkennung" (WELT, 7.7.2000) wurde wenige Wochen später auf brutale Weise gestoppt: Der 11. August sollte für den Supersprinter zum "schwarzen Freitag" werden, denn beim Kriterium d'Issoire kam er bei Tempo 60 schwer zu Sturz, zog sich böse Verletzungen zu und verlor die Sehkraft am rechten Auge. Trotz mehrerer Operationen war an eine Fortsetzung der Karriere nicht mehr zu denken. Doch Marcel Wüst steckte diesen Schicksalsschlag - ausgerechnet auf dem Höhepunkt seiner Karriere - weg und blieb sogar dem Radsport weiterhin verbunden. Noch 2001 entschied er sich nämlich, den Posten ...