Mohammed Kasim Schariatmadari
iranischer Geistlicher; AjatollahGeburtstag: | 1900 Täbris |
Todestag: | 3. April 1986 Teheran |
Nation: | Iran |
Geburtstag: | 1900 Täbris |
Todestag: | 3. April 1986 Teheran |
Nation: | Iran |
Internationales Biographisches Archiv 20/1986 vom
Mohammed Kasim Schariatmadari (vielfach auch Schariat-Madari geschrieben) stammt aus Täbris /Nordiran. Die Familie, die sich väterlicherseits auf den Propheten Mohammed zurückführt und eine lange theologische Tradition aufweist, stammt aus der Provinzstadt Borujerd, von wo der Großvater des Ajatollah nach Täbris übersiedelte.
Nach Abschluß vorbereitender Studien ging Sch. Mitte der 20er Jahre nach Gom (Qum), dem geistigen Zentrum der Schiiten. Drei der damals berühmtesten Theologen wurden seine Lehrer. Er selbst erwarb den Rang des Mujtahid, der die Befähigung zuerkennt, in Glaubens- und Rechtsfrage selbständige Entscheidungen zu treffen. Nach vorübergehendem Aufenthalt in Täbris ließ sich Sch. 1962 endgültig in Gom nieder, wo er bald Anerkennung als einer der obersten Theologen (Maraji) fand. Seinen aserbeidschanischen Landsleuten wurde er zur theologischen Autorität schlechthin.
Bis 1961 war Ajatollah Hossein Borujerdji das Oberhaupt der Schiiten, doch starb er ohne Benennung eines geistlichen Nachfolgers. Damals bereits standen sich Sch. und Khomeini als Rivalen gegenüber. Die Ausweisung Khomeinis durch den Schah löste diese Frage provisorisch, doch war Sch. immer nur als eine Art Stellvertreter für Khomeini tätig, ...