Zehn Jahre lang zählte Natalie Barry unter ihrem Mädchennamen Natalie Siebel, zu den weltbesten Windsurferinnen, ehe sie 1995 ihre Laufbahn ziemlich abrupt und für alle überraschend - zumindest vorläufig - beendete. Vor allem die Disziplin Wellenreiten hatte sie wie kaum eine andere beherrscht und war darin auch fünfmal Weltmeisterin geworden. Die Krönung ihrer Karriere mit einem Overall-WM-Titel blieb der gebürtigen Essenerin allerdings versagt.
Daß ihr Leben in die Bahnen einer Weltklassesurferin gelenkt wurde, war das Ergebnis eines tragischen Unfalls, der die bestehenden Werteverhältnisse in ihrer Familie einigermaßen auf den Kopf stellte. Im Sommer 1975 wurde Natalies dreijähriger Bruder Pelle bei einem Unwetter von einem abgebrochenen Ast getötet, sie selbst überlebte mit schweren Verletzungen. Einige Jahre später verließ Familie Siebel das heimatliche Konstanz und zog vom Bodensee in die Karibik nach Barbados. Dort flüchtete die junge Natalie Siebel in den Kampf mit den Naturgewalten. Die Freude an ihrem Sport zog sie den Alltäglichkeiten des Lebens, auch der Schule, vor. ...