Nur zwei Wochen nach dem Gewinn der Europameisterschaft seiner Schülerin Claudia Leistner starb der tschechoslowakische Eiskunstlauf-Trainer Ondrej Nepela im Alter von 38 Jahren in einem Mannheimer Krankenhaus an einem unheilbaren Krebsleiden. Mit Nepela verlor das internationale Eislaufgeschäft "einen herausragend aufrichtigen Charakter, der selten ist in einer Sportart, in der gelegentlich geschoben und betrogen wird" (kicker-sportmagazin). Der einzige Sohn eines Lastwagenfahrers aus Bratislava war trotz seiner zahlreichen sportlichen Erfolge immer zurückhaltend. Zwar gehörte er viele Jahre als Revuestar zur Profitruppe "Holiday on Ice", dennoch zählte Nepela, der während seiner aktiven Zeit als "Sprungmaschine" galt, nicht zu den Glitter- und Glamourstars seiner Branche. Bezeichnend für ihn, daß er während seiner aktiven Zeit Jura studierte und sein erstes juristisches Staatsexamen zu Zeiten seiner größten sportlichen Erfolge bestand.
Nepela, der zuletzt als Trainer im Mannheimer Leistungszentrum bei der Deutschen Eislauf-Union arbeitete, schätzte seine, in den Jahren der Revue erworbene Unabhängigkeit und Bewegungsfreiheit, die ihm "wichtiger als alle ...