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Otto Ritschl

deutscher Maler und Schriftsteller
Geburtstag: 9. August 1885 Erfurt
Todestag: 1. Juli 1976 Wiesbaden
Nation: Deutschland - Bundesrepublik

Internationales Biographisches Archiv 37/1976 vom 30. August 1976


Blick in die Presse

Wirken

Otto Ritschl wurde am 9. August 1885 als Sohn eines Kaufmanns in Erfurt geboren. Er hat unter dem Eindruck des Kriegsendes von 1918 zu malen begonnen. Bis dahin hatte er vor allem geschrieben, Prosa und Stücke fürs Theater; Siegfried Jacobsen nannte ihn "eine Hoffnung des deutschen Lustspiels". Dann, schon Mitte dreißig, wurde der Literat zum autodidaktisch sich bildenden Maler.

Es war ein Anfang in der Nähe des Expressionismus. R.s Name tauchte 1925 in Felix-Hartlaubs berühmter Mannheimer Ausstellung "Neue Sachlichkeit" auf. Nach dieser Demonstration verbrannte der 40jährige Maler sein Werk. Diese Abkehr war damals kein Einzelfall. Sie vollzog sich innerhalb eines allgemeinen Wettersturzes in der modernen Kunst. Nach der surrealistisch inspirierten Abstraktion der 30er Jahre, die das Wirken von Zeichen und Kräften in dunklen Innenräumen zeigt, wandte sich R. in den 50er Jahren wieder einer fest verfugten, konstruktiven Malerei zu. Auch der nächste Schritt vollzog sich auf breiter internationaler Front: die Auflösung der Farbformen in absolute Malerei, in aktive malerische Komplexe ...


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