Anfang 2003 gab Patrick Rafter, einst als "megageiler, knallbunt-gestreifter Teeniestar" (SZ, 20.1.1995) gefeiert, im Alter von 30 Jahren seinen Rücktritt vom aktiven Sport bekannt. Der Australier, der zuvor schon aus gesundheitlichen, aber auch aus privaten Gründen eine fast einjährige Pause eingelegt hatte, begründete seinen Schritt in einem offenen Brief mit den Worten: "Ich habe in den letzten Wochen getestet, ob ich bereit bin, 100 Prozent für den Sport zu geben, und die Antwort lautet: nein" (FAZ, 11.1.2003). Rafter, der zweimal die US Open gewonnen hatte, in Wimbledon aber zweimal im Finale gescheitert war, hatte Ende der neunziger Jahre in Australien für einen neuen Tennisboom gesorgt und wurde 2002 sogar zum "Australier des Jahres" gewählt. Diese Ehre war zuvor nur den australischen Tennis-Ikonen Rod Laver und John Newcombe zuteil geworden. Rafter führte im ...